Systemische Therapie

Wirkweise

Die systemische Therapie / Familientherapie basiert auf einer sehr wertschätzenden, kreativen und ressourcen- bzw. lösungsorientierten Haltung allen gegenüber und lässt wie die systemische Beratung die Probleme der einzelnen Personen praktisch unberücksichtigt und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem sozialen (privates und berufliches) Umfeld als kommunikativem Gesamtsystem. Wie bei jeder anderen Gruppe auch, entwickeln sich in sozialen Systemen im Laufe der Zeit („Spiel“-)Regeln, die die Verhaltensspielräume der einzelnen Mitglieder beschreiben und begrenzen. Im Falle einer Familie mit schwerwiegenden Problemen ist im Laufe der Zeit ein System entstanden, dass sich über Verhaltensmuster reguliert und aufrechterhält. Diese so genannten „Spielregeln“ im System Familie sind auf die jeweilige Symptomatik quasi zugeschnitten und werden so angewendet, dass sich das System nicht verändert bzw. nicht verändern kann. Entwickelt z.B. ein Familienmitglied Essstörungen (Anorexie o.ä.), wird es in der systemischen Familientherapie nicht als kranker Patient gesehen, sondern als Symptomträger beispielsweise für Kommunikationsschwierigkeiten im Netz der Spielregeln der gesamten Familie. 

 U.a. könnten folgende Probleme in der systemischen Therapie / Familientherapie bearbeitet werden:

  • Ehe- oder Partnerschaftskonflikte jeglicher Natur,
  • Gravierende Störungen, wie z.B.
  • depressive Phasen / manische Phasen,         
  • Essstörungen (Anorexia nervosa und Bulimia nervosa),
  • Ängste, Phobien und Panikattacken,
  • Zwangsstörungen,
  • Belastungs- und Anpassungsstörungen,
  • Schlafstörungen,
  • sexuelle Störungen (Störungen der sexuellen Präferenz als auch sexuelle Funktionsstörungen),
  • Überforderung mit der eigenen „Rolle“ innerhalb der Familie,
  • Verhaltensauffälligkeiten im Kindesalter (ADHS, Störungen des Sozialverhaltens, Tic-Störungen, schulische Schwierigkeiten etc.),
  • Schwierigkeiten mit den „Grenzen“ innerhalb der Familie,
  • allgemeine Erziehungsschwierigkeiten,
  • gravierende Lebensereignisse (z.B. Trennung, Scheidung, Krankheit, Tod),
  • Orientierungsschwierigkeiten.

Anwendung in meiner Praxis

Im Verlauf der systemischen Therapie / Familientherapie geht es darum, so schnell wie möglich das „Spiel des Systems“ zu erfassen, das zur Aufrechterhaltung der Symptome beiträgt. Ziel ist es, die „bewährten“ Zusammenhänge untereinander aus dem Gleichgewicht zu bringen, es zu verändern und die Regeln auszutauschen.

Ich führe in der systemischen Therapie / Familientherapie einen neugierigen Dialog mit den Beteiligten und unterstütze einzelne, Paare oder die Familie, Blockaden in ihrer familiären Entwicklung aufzulösen und neue Perspektiven und befriedigendere Muster für das gemeinsame Zusammenleben zu entwickeln. 

Hierfür nutze ich besondere Visualisierungstechniken (Arbeit am Genogramm bzw. am Familienbrett, Skalierungsscheiben, Problemaufstellungen etc.) um Beziehungen erfahrbar und erfassbar zu machen. Metaphern und besondere Gesprächstechniken, beispielsweise das Umdeuten als die Kunst, etwas „in einem anderen Rahmen zu stellen“, oder das zirkuläre Fragen können die Wahrnehmungen und Bewertungen der Beteiligten verändern und erweitern. 

Ich sehe mich nicht als einen Experten, der die Diagnose stellt und die Lösung vorgibt, sondern als einen Begleiter auf bestimmt Zeit und biete somit Hilfe zur Selbsthilfe.